Carl du Prel
Aus Magie und Parawissenschaften
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== Leben == | == Leben == | ||
− | Carl du Prel stammte aus einer ursprünglich lothringischen Adelsfamilie<ref group="K">S. | + | Carl du Prel entspross einer begabten, adeligen Beamtenfamilie. In Landshut im Jahr 1839 als fünftes von acht |
+ | Kindern59 geboren, zog die Familie kurz nach seiner Geburt nach München um. Der Vater, Maximilian Freiherr von | ||
+ | du Prel (1800–1882) war königlicher Advokat und mit der aus polnischem Adel stammenden Anna Sandrezcky | ||
+ | (1804–1884) verheiratet. Ursprünglich entstammten die du Prels einem alten burgundischen Adelsgeschlecht, | ||
+ | lebten aber schon seit mehreren Generationen in Bayern. | ||
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+ | Carl du Prel stammte aus einer ursprünglich lothringischen Adelsfamilie, die schon seit mehreren Generatiionen in Bayern lebte und wurde am 3. April 1839 in Landshut in Bayern als fünftes von acht Kindern geboren. Sein Vater war der königliche Advokat Maximilian Freiherr von du Prel (1800–1882) seine Mutter Anna Sandrezcky stammte auch dem polnischem Adel (1804–1884).<ref group="K">S.31</ref> | ||
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+ | Kurz nach seiner Geburt zog seine Familie nach München um. Ab 1858 studierte er in der Münchener Universität Jura. 1860 bis 1872 diente in der Bayrischen Armee als Offizier. 1868 erhielt er in der Tübinger Universität in Abwesenheit einen Doktortitel in Philosophie. Seine im folgenden Jahr veröffentlichte Doktorarbeit hatte den Titel "Oneirokritikon. Der Traum vom Standpunkt des transzendentalen Idealismus."<ref name="Sommer">{{:Andreas Sommer/From Astronomy to Transcendental Darwinism: Carl du Prel (1839–1899)}}</ref> | ||
Als promovierter Philosoph wandte er sich dem Spiritismus in wissenschaftlichem | Als promovierter Philosoph wandte er sich dem Spiritismus in wissenschaftlichem | ||
wie auch lebensphilosophischem Sinne zu und wurde dadurch in einschlägigen Kreisen berühmt, in den universitären Kreisen wurde er jedoch gemieden und geschnitten.<ref group="K">S.11</ref> | wie auch lebensphilosophischem Sinne zu und wurde dadurch in einschlägigen Kreisen berühmt, in den universitären Kreisen wurde er jedoch gemieden und geschnitten.<ref group="K">S.11</ref> | ||
− | + | Carl du Prel veröffentlichte zwischen 1869 und 1899 in mindestens 70 verschiedenen Zeitungen und Zeitschriften, in Münchener und Wiener Tageszeitungen, Illustrierten und Familienblättern, in populärwissenschaftlichen Fachblättern, in Rundschauen sowie in philosophischen und literarischen Monatsblättern<ref group="K">S.28</ref>. Er schrieb viel über den Darwinismus<ref group="K">S.41ff</ref>, Astronomie<ref group="K">S.48ff</ref>. | |
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+ | Er heiratete im Jahr 1880 seine Frau Albertine, die eine geborene Baur und verwitwete Schmidt war. Ihr Bruder Karl Albert Baur eröffnete Carl du Prel den Zugang zu Brixener Künstlerkreisen. Sie machten ihre Hochzeitsreise durch Oberitalien, Tirol, Straßburg und Avignon und zogen danach nach München, wo beide bis zu ihrem Tod lebten. Da Albertine Geld aus ihrer ersten Ehe mitbrachte, war von da ab das Auskommen du prels gesichert. 1982 bekamen sie einen Sohn Gerhard und 1983 die Tochter Hildegard.<ref group="K">S.54</ref> | ||
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Carl du Prel starb am 5. August 1899 in Heiligkreuz in Tirol.<ref name="Sommer"/> | Carl du Prel starb am 5. August 1899 in Heiligkreuz in Tirol.<ref name="Sommer"/> | ||
− | == Bedeutung für | + | == Bedeutung für Parapsychologie, Spiritismus und Philosophie == |
+ | Durch seine Frau Albertine du Prel auf dem Spiritismus gebracht, dem er vorher kritisch gegenüberstand.<ref group="K">S.52ff</ref> | ||
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Carl du Prel gehörte zu den wichtigsten Vertretern der spiritistischen/okkultistischen | Carl du Prel gehörte zu den wichtigsten Vertretern der spiritistischen/okkultistischen | ||
Szene Deutschlands seiner Zeit. Als philosophischer Theoretiker hat er den Spiritismus theoretisch durchdacht und geordnet.<ref group="K">S.9</ref> | Szene Deutschlands seiner Zeit. Als philosophischer Theoretiker hat er den Spiritismus theoretisch durchdacht und geordnet.<ref group="K">S.9</ref> | ||
− | Carl du Prel | + | Sechzehn Jahre standen Carl du Prel und [[Eduard von Hartmann]] in brieflichem Kontakt<ref group="K">S.37</ref>. Während er ihn zunächst bewunderte und seine Sicht der Dinge unterstützte vertrat er später im Unterschied zu Hartmanns pantheistischer Sicht den Standpunkt, daß das Unbewußte individuelll sei. Dieses führte schließlich zum Ende der Brieffreundschaft der beiden.<ref group="K">S.58</ref> |
+ | Carl du Prel war Begründer der [[Münchener Psychologische Gesellschaft|Münchener Psychologischen Gesellschaft]].<ref name="Sommer"/> Als außerordentliches Mitglied nahm Albertine später an beinah allen Sitzungen und Experimenten dieser Gesellschaft teil. Carl Arnhard, ihr Vetter, gehörte dem Vorstand der Nachfolgegesellschaft, der [[Gesellschaft für wissenschaftliche Psychologie]] an.<ref group="K">S.54</ref> | ||
== Quellen == | == Quellen == |